Ein wichtiges Ziel der Dialysetherapie ist es, die interdialytische Salzaufnahme mit der Nahrung und die intradialytische Natriumentfernung im Gleichgewicht zu halten. Eine Natriumüberladung im Zuge der Dialyse kann die interdialytische Gewichtszunahme und Hypertonie verstärken – zwei schwerwiegende kardiovaskuläre Risikofaktoren.
Die Grafik zeigt die Plasma-Natrium-Konzentration von 369 nicht-selektierten Patienten vor Dialysebeginn, gemittelt über einen Zeitraum von 6 Monaten (Dialysat-Natrium: 137 mmol/l; Labor-Normbereich für die Serum-Natrium-Konzentrationen: 135–145 mmol/l).
Gegenwärtig wird die Natriumkonzentration im Plasma vor Dialysebeginn nur selten individuell bestimmt. Wenn das Dialysat-Natrium nicht nach Standardrezept verordnet, sondern auf das prädialytische Plasma-Natrium abgestimmt werden soll, muss das Plasma-Natrium vor jeder Dialysesitzung bestimmt werden – im Labor, wenn kein Sodium Management-System zur Verfügung steht.
Die individuelle Natriumdialysatverordnung ist der Schlüsselfaktor für die Einstellung des Natriumkonzentrationsgradienten.
Die Beeinflussung des Natriums im Sinne einer verringerten diffusiven Natriumbelastung kann zu folgenden Ergebnissen führen:
Das Sodium Management mit dem 6008 CAREsystem erleichtert die individualisierte Dialysat-Natrium-Verordnung und somit die Umsetzung der Empfehlungen der Leitlinie. Das individualisierte Sodium Management trägt dazu bei, eine Natriumüberladung während der Dialyse zu vermeiden.
Kontinuierliche Messungen der Dialysatleitfähigkeit bestimmen die Menge an diffusivem Natrium, die dem Patienten zugeführt oder entnommen wird. Das System misst ständig die Leitfähigkeit des ein- und ausgehenden Dialysats und ermittelt anhand eines kinetischen Modells die Natriumbilanz. Die Natrium-Regelung passt das Dialysat-Natrium automatisch an das Plasma-Natrium des Patienten an. Sie ermittelt individuell die angemessene Natriumverordnung, hilft Kosten und Arbeit zu sparen, kann zeitaufwändige Blutuntersuchungen überflüssig machen und ist denkbar einfach in die klinische Praxis einzubinden.
Die Salzaufnahme zwischen den Dialysesitzungen wird durch das Verhalten des Patienten bestimmt und ist ein maßgeblicher Faktor der Volumenüberladung.7 Die Visualisierung der Natriumentfernung im Sodium Management liefert Informationen über die interdialytische Salzaufnahme, unterstützt die diätetische Patientenaufklärung und kann potenziell das Ergebnis der Hämodialysepatienten verbessern.
Die Kombination aus Sodium Management und BCM-basierter Beurteilung des Flüssigkeitsstatus liefert die Grundlage für ein präzises und personalisiertes Natrium- und Flüssigkeits-Management und könnte das Ergebnis bei Hämodialysepatienten positiv beeinflussen.
Die Überwachung der Trenddaten der prädialytischen Plasma-Natrium-Konzentration (unterstützt durch ein TDMS – Therapie-Daten-Management-System**) könnte Hinweise auf potenziell pathologische Veränderungen im Zeitverlauf liefern.
Diese Informationen sind klinisch nutzbar als Auslöser für die Erwägung weiterer Maßnahmen im Fall von Abweichungen vom Normbereich, und für die Beobachtung kurz- und mittelfristiger Trends als möglicher Hinweis auf pathologische Veränderungen.8
**Therapie-Daten-Management-System ist ein Oberbegriff für verschiedene Produkte, die optional und separat zu erwerben sind
Grafik: Die Null-Natrium-Diffusion verringert die Verteilung von Plasma-Natrium-Änderungen6
Häufigkeitsverteilung der intradialytischen Änderungen der Natriumkonzentration im Plasma bei 30 Dialysepatienten entweder mit einer festen Standard-Natriumkonzentration im Dialysat von 138 mmol/l (hellblau) oder mit Sodium Management und einem Zielwert von Null für den diffusiven Stoffaustausch (dunkelblau).