Das Körpergewicht ändert sich bei den meisten Dialysepatientinnen/Dialysepatienten stetig, hauptsächlich aufgrund einer ständigen Änderung der Wasserverteilung im Körper. Wasser ist ein essenzielles Element in Ihrem Körper und sowohl Überschuss als auch Entzug verursachen Nebenwirkungen im Körper. Wenn Sie eine Nierenerkrankung haben, können Ihre Nieren den Flüssigkeitshaushalt nicht mehr ausreichend konstant halten und es sammelt sich zwischen den Dialysebehandlungen Wasser im Körper an. Durch die Dialyse kann dieses überschüssige Wasser dem Körper wieder entzogen werden. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Sie bezüglich einer angemessenen Wasseraufnahme anleiten.
Es kann auch Zeiten geben, in denen Sie Gewicht verlieren. Dies kann verschiedene Gründe haben und Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird feststellen, was den Gewichtsverlust verursacht.
Beachten Sie bei der Peritonealdialyse, dass zusätzliche Kalorien auch über die Glukose (Zucker) in der Dialyselösung aufgenommen werden. Wenn Sie an Diabetes leiden, muss die Therapie ggf. angepasst werden.
Eine Ernährungsberatung kann Ihnen helfen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren.
Bei einem gesunden Menschen reinigen die Nieren den Körper von Gift- und Abfallstoffen. Wenn Sie eine Nierenerkrankung haben, ist diese Funktion eingeschränkt. Zum Teil können sich diese Stoffe im Körper ansammeln und zu Juckreiz führen. Sprechen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt darauf an! Ihre Beschwerden können durch die richtige Behandlung gelindert werden.
Wenn Ihre Nierenfunktion nachlässt, kann es sein, dass Ihr Atem unangenehm riecht. Sie können dem entgegenwirken, indem Sie sich regelmäßig die Zähne putzen, zuckerfreien Kaugummi kauen oder eine Mundspüllösung verwenden. Wenn das Problem dadurch nicht behoben wird, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt darüber. Auch die Zahnhygiene ist ein sehr wichtiges, aber vernachlässigtes Thema bei Patientinnen/Patienten mit chronischer Nierenerkrankung.
Die Nierenerkrankung kann sich auch auf die sexuelle Aktivität auswirken. Bei Männern kann es zu Erektionsstörungen kommen. Bei Frauen kann der Zyklus unregelmäßig werden. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Bestimmte Medikamente oder eine unzureichende Dialyse können Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Probleme mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner zu besprechen. Nur, wenn Sie offen mit dem Thema umgehen, können Sie gemeinsam eine Lösung finden! Obwohl es zunächst unangenehm sein kann, sollten Sie das Thema auch mit einer Ärztin/einem Arzt besprechen. Störungen der sexuellen Aktivität können auch bei Dialysepatientinnen/Dialysepatienten behandelt werden.
Wenn Sie sich für die Hämodialyse entscheiden, wird Ihnen ein sogenannter Shunt (auch „Gefäßzugang“ genannt) angelegt. Bei den meisten Patientinnen/Patienten wird die Dialyse über einen solchen Shunt durchgeführt. Es handelt sich hierbei um eine Verbindung zwischen Vene und Arterie am Unterarm. Sie ist unter der Haut als Erhebung sichtbar und wirkt wie eine etwas dickere Vene. Der Shunt stellt für Sie die Verbindung zur lebensnotwendigen Dialyse dar. Wenn die Anlage eines Dialyseshunts nicht möglich ist, kann am Hals ein dünner Plastikschlauch gelegt werden, der Dialysekatheter. Dieser ist unter der Kleidung meistens nicht sichtbar.
Für die Peritonealdialyse wird Ihnen ein Katheter gelegt, um eine Verbindung zur Bauchhöhle zu schaffen. Sie werden lernen, wie Sie den Katheteraustritt hygienisch versorgen können. Unter Ihrer Kleidung wird der Katheter kaum zu sehen sein.
Auch mit Dialyse können Sie verreisen und die Welt entdecken, wenn Sie vorab einige organisatorische Dinge beachten und Ihr Gesundheitszustand es erlaubt. Vergessen Sie nicht, Ihre Reisepläne mit Ihrem Behandlungsteam zu besprechen. Dieses kennt die üblichen Abläufe und kann Ihren Gesundheitszustand beurteilen.
Ein Ortswechsel kann sich positiv auf Ihre emotionale Gesundheit auswirken. Nehmen Sie aktiv am Leben teil, die Dialyse ist ein Teil Ihres Lebens.