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Ernährungsunsicherheit und chronische Nierenerkrankungen

More care. Less complexity

Lebensmittel sind Heilmittel für unseren Körper.

Der Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln ist für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel einer chronischen Nierenkrankheit (Chronic Kidney Disease, CKD) lebenswichtig.

Lebensmittel mit hohem Nährstoffgehalt sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, die für unsere Gesundheit notwendig und förderlich sind. Als soziale Determinante der Gesundheit kann Ernährungssicherheit die Häufigkeit und das Fortschreiten von CKD erheblich beeinflussen und die allgemeine Gesundheit einer Person verbessern. Ernährungsunsicherheit hingegen – ein bekanntes Problem, von dem Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betroffen sind – kann das Leben und das Wohlbefinden von Patienten mit einer Nierenerkrankung erschweren.

Ernährungsunsicherheit ist eine Bedrohung für die Gesundheit

Unter Ernährungsunsicherheit versteht man den unzureichenden Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln, die einem Menschen ein aktives und gesundes Leben ermöglichen. Dies kann auf die Nichtverfügbarkeit von Lebensmitteln oder das Fehlen von Möglichkeiten zur Beschaffung nahrhafter Lebensmittel zurückzuführen sein. Ungleichheiten bei anderen sozialen Determinanten der Gesundheit wie dem sozioökonomischen Status, dem Wohnort und dem Zugang zu medizinischer Versorgung haben dazu geführt, dass weltweit Millionen von Menschen unterernährt sind, wobei der asiatisch-pazifische Raum und Subsahara-Afrika am stärksten betroffen sind.

In einigen Teilen der Welt haben die Menschen tendenziell weniger Zugang zu einer ausreichenden Kalorienzufuhr, was zu einer unzureichenden Nährstoffversorgung führen kann. In anderen Regionen, wie beispielsweise den USA, sind stark verarbeitete, kalorienreiche Lebensmittel mit hohem Fett- und Zuckergehalt oft leicht verfügbar, was chronische Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und CKD zur Folge haben kann. 

Studien zeigen, dass Ernährungsunsicherheit und Mangelernährung bei Patienten mit CKD und chronischem Nierenversagen (End Stage Renal Disease (ESRD) zu den wichtigsten Faktoren für schlechte Gesundheitszustände gehören. Umgekehrt haben Menschen, denen ausreichend nahrhafte Lebensmittel zur Verfügung stehen, ein geringeres Risiko, an einer chronischen Nierenerkrankung zu erkranken, denn Nierenprobleme, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten häufiger bei Menschen auf, die keine nahrhaften Lebensmittel zu sich nehmen.

 

Der Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln ist entscheidend

Weltweit gibt es Initiativen zur Bekämpfung von Ernährungsunsicherheit, zum Beispiel das Welternährungsprogramm, das Nahrungsmittelhilfe leistet und die Verfügbarkeit von nahrhaften Lebensmitteln verbessert, oder die Food is Medicine Coalition in den USA, die medizinisch abgestimmte Mahlzeiten anbietet, die den Nährstoffbedarf von Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten decken.

Bei Fresenius Medical Care planen wir ein nationales Qualitätsverbesserungsprojekt, das die Ernährungsunsicherheit in der ESRD-Patientengruppe in den USA verringern soll. Die mehrjährige Initiative umfasst ein Screening und die Entwicklung von Maßnahmen zur Verringerung von Ernährungsunsicherheit.

Außerdem ist es uns wichtig, unsere Patienten über nierenfreundliche Lebensmittel zu informieren und sie zum Thema Ernährung zu beraten. Bei einer für die Nieren förderlichen Ernährung liegt der Schwerpunkt auf der Kontrolle der Proteinzufuhr und dem Verzehr einer Vielzahl gesunder Proteinquellen wie Fisch und Linsen, die einen geringeren Phosphorgehalt aufweisen, anstelle von verarbeitetem Fleisch. Eine kontrollierte Aufnahme von Phosphor und Kalium ist für Menschen mit CKD von entscheidender Bedeutung, da zu hohe Werte das Fortschreiten der Krankheit beschleunigen können. Phosphor- und kaliumreiche Lebensmittel, darunter auch verarbeitete Lebensmittel und kohlensäurehaltige Getränke, sollten nur begrenzt konsumiert werden, während Vollkornprodukte, Obst und Gemüse mit niedrigem Phosphor- und Kaliumgehalt als gesündere Alternativen empfehlenswert sind. Frische, unverarbeitete Lebensmittel ermöglichen darüber hinaus eine bessere Begrenzung der Aufnahme von Natrium – ein weiterer Eckpfeiler bei der Behandlung der CKD, die zur Kontrolle von Blutdruck und Wassereinlagerungen beiträgt. Der Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Antioxidantien sind, wie Spinat, Paprika und Beeren, und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind für CKD-Patienten ebenfalls von Vorteil, wobei das Flüssigkeitsmanagement für CNK-Menschen, die sich einer Dialysebehandlung unterziehen, von entscheidender Bedeutung ist.

 

Was wir zu uns nehmen, spielt für die individuelle Gesundheit eine zentrale Rolle. Eine gute Ernährung kann die Lebensqualität eines Menschen und seine Anfälligkeit für chronische Krankheiten maßgeblich mitbestimmen.

Nahrhafte Lebensmittel sind die Grundlage einer langfristigen Gesundheit

Lebensmittel dienen nicht nur der Ernährung, sie sind auch Medizin für den Körper. Dies gilt insbesondere für Menschen, die an CKD oder ESRD leiden.

Der Ausdruck „Essen ist Medizin“ verdeutlicht, dass Ernährung und chronische Erkrankungen miteinander verknüpft sind. Für Menschen mit chronischen Erkrankungen bietet jede Mahlzeit die Chance, ihren Heilungsprozess zu fördern und ihren Beschwerden effektiv entgegenzuwirken. Kenntnisse über medizinische Eigenschaften von Lebensmitteln sind für einen Ernährungsplan zur Unterstützung der Nierengesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens unerlässlich.

 

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