Das Global Medical Office (GMO) freut sich über die Veröffentlichung wichtiger Forschungsergebnisse zu intradialytische Hypotonie (IDH) und blutdrucksenkende Medikamente im Clinical Journal of the American Society of Nephrology (CJASN).
Unter der Leitung von Dr. Carmine Zoccali hat ein Team renommierter Forscher aus verschiedenen Institutionen und Ländern zusammengearbeitet, ob es einen Zusammenhang zwischen blutdrucksenkenden Medikamenten und gesteigertem Risiko intradialytischer Hypotension gibt.
IDH ist eine häufige Komplikation bei Hämodialysepatienten, die zu schwerwiegenden unerwünschten Konsequenzen wie kardiovaskulären Ereignissen und erhöhter Mortalität führen kann. Hämodialysepatienten werden oft mit Antihypertensiva behandelt, aber die Auswirkungen dieser Medikamente auf das IDH-Risiko sind nicht gut bekannt.
Um ein besseres Verständnis des IDH-Risikos bei diesen Patienten zu erlangen, emulierte das Forschungsteam eine randomisierte klinische Studie (RCT), in der der Zusammenhang zwischen Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten und Hypotonierisiko bei 4.072 Hämodialysepatienten untersucht wurde. In der Studie wurden die Patienten nach dem Zufallsprinzip vier Klassen von blutdrucksenkenden Medikamenten zugeteilt, die üblicherweise bei Dialysepatienten eingesetzt werden: Kalziumkanalblocker, Betablocker / Alpha-Beta-Blocker, Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-Hemmer) / Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB) sowie Diuretika.
Die untersuchte Patientenpopulation umfasste erwachsene Patienten (über 18 Jahre), die zwischen Januar 2016 und Dezember 2019 eine Hämodialysebehandlung in NephroCare-Dialysezentren in der Türkei, Russland, Spanien, Portugal, Italien, der Slowakei und der Tschechischen Republik begonnen haben sowie eine antihypertensive Monotherapieerhielten.
Das vorteilhafte Studiendesign hat das Potenzial, die Konzeption künftiger randomisierter klinischer Studien zu beeinflussen. Mit diesem Ansatz können die Auswirkungen von blutdrucksenkenden Medikamenten auf IDH in einer großen und vielfältigen Patientenpopulation untersucht werden und dabei Verzerrungen durch die Verweildauer, die Vorlaufzeit und selection bias vermieden werden, die die größten methodischen Risiken beim Vergleich der Wirkung von Medikamenten in Beobachtungssituationen darstellen.
Die Ergebnisse der Studie geben einen guten Einblick in die Prävention von IDH bei Menschen mit terminaler Niereninsuffizienz und legen nahe, dass die Einnahme von Beta- und Alpha-Beta-Blockern, ACE-Hemmern oder ARBs und Diuretika im Vergleich zur Einnahme von Kalziumkanalblockern mit einer erheblich höheren Wahrscheinlichkeit von intradialytischer Hypotonie verbunden ist. Außerdem zeigte die Studie, dass die Hämodiafiltration (HDF) das Risiko für IDH verringern kann.
Klicken Sie hier, um den vollständigen Artikel im CJASN zu lesen.
Publikationsdatum: August 2024