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Globale Entwicklungsprozesse im neuen Technologiezentrum in Schweinfurt.

Das Dialyse-Netzwerk

Das Dialyse-Netzwerk

Was haben Virtual-Reality-Simulationen, Labore zur Messung elektromagnetischer Störsignale, Rapid Prototyping von Maschinenbauteilen und interkulturelle Usability-Tests von Prototypen miteinander zu tun?

Sie alle spielen bei der Entwicklung und Verbesserung der Dialysebehandlung eine wichtige Rolle – und sie alle sind, neben vielen weiteren relevanten Entwicklungsfeldern, bald an einem Ort vereint: im Technologiezentrum in Schweinfurt. Das neue Gebäude mit der Gesamtfläche eines Fußballfelds entsteht an dem Standort, an dem bereits mehr als 1.200 Mitarbeiter beschäftigt sind, davon ein Drittel in der Forschung und Entwicklung. Tendenz steigend.

„Im neuen Technologiezentrum werden wir innovative Lösungen zum Wohle unserer Patienten entwickeln. Dabei steht die enge Vernetzung mit Klinikpersonal, Patient, Service und Fertigung im Vordergrund“, sagt Dr. Olaf Schermeier, der im Vorstand von Fresenius Medical Care die Bereiche Forschung und Entwicklung verantwortet.

Für die Lebensqualität des Patienten

Für die Lebensqualität des Patienten

Die Aufgabe ist formuliert, der Weg skizziert: Alltag und Leben von Patienten mit Nierenversagen kontinuierlich verbessern, Produkte für mehr Lebensqualität entwickeln, Nebenwirkungen minimieren, Wissen weltweit effektiver generieren und Innovationen auf kürzeren Wegen in die Produktion überführen. Kurz: Fortschritt schneller zum Patienten bringen.

Es ist ein Prozess, der längst über die deutschen Grenzen hinaus etabliert ist – Entwicklungsstandorte betreibt Fresenius Medical Care weltweit, mit 825 Mitarbeitern allein in der Forschung und Entwicklung, von Frankreich und Italien über Mexiko bis China. Bereichsübergreifende Teams mit standortübergreifender Verantwortung sind längst Realität, der Austausch über Zeitzonen hinweg Alltag. Im neuen Technologiezentrum in Schweinfurt laufen künftig alle Fäden zusammen – in einem modernen Neubau, der stellvertretend für die interdisziplinäre Arbeitskultur des Unternehmens steht.

Vernetzte Entwicklungsarbeit

Vernetzte Entwicklungsarbeit

„In der Dialysetechnik können bereits kleinste Verbesserungen enorme positive Auswirkungen auf das Alltagsleben der Patienten haben. Hierbei ist eine eng verzahnte Entwicklungsarbeit, die weltweit vorangetrieben wird, essenziell für Fresenius Medical Care“, sagt Johann Brede, Projektleiter des Technology Centers. „Wir verkürzen unsere Kommunikationswege und erleichtern den fachlichen Austausch, um weltweit schneller agieren zu können.“

Die zu bearbeitenden Themen reichen von der Verbesserung einzelner Komponenten wie der Wasseraufbereitung für die Dialyse bis hin zum digitalen Finetuning der Geräte. Software-Entwickler arbeiten beispielsweise an der Auswertung von Signalen, die aufzeigen, wie sich die Eigenschaften des Bluts während der Dialysebehandlung verändern.

Da sich das Dialyse-Know-how aus vielfältigen Disziplinen zusammensetzt, ist das Aufeinanderprallen der Arbeitsmethoden der verschiedenen Fachbereiche ein gewollter Zustand. Wissen aus Medizin, Elektronik, Mechanik, Physik, Chemie und Physiologie ist in einer Dialysemaschine vereint, dazu kommen  Produktionstechnologie, Verfahrenstechnik, IT. Immer wichtiger in der Entwicklungsarbeit ist das Eingehen auf regionale Besonderheiten.

Was bedeutet es für das Design des Bedienbildschirms einer neuen Dialysemaschine, wenn in Deutschland nüchterne Anzeigen vom Personal gelernt und gewünscht, in Asien aber verspielte Displays mit bildlichen Darstellungen kulturell etabliert sind? Die Antwort auf solche Fragen liefern international besetzte Teams, die sich projektbezogen zusammenfinden. So können auch für Wachstumsmärkte mit besonderen regionalen Bedürfnissen schneller effektive Lösungen entstehen.

Kein Lifestyle-Produkt

Kein Lifestyle-Produkt

„Ein Medizinprodukt ist kein Lifestyle-Produkt. Wenn bei einem Handy ein Bildschirm ausfällt, ist das ärgerlich, aber wenn ein Patient an einem Dialysegerät angeschlossen ist, darf das nicht passieren“, sagt Johann Brede. In Testlaboren, sogenannten Usability Labs, können authentische Klinikumfelder simuliert werden, um herauszufinden, wie selbsterklärend die Bedienung an den Geräten für das Fachpersonal wirklich ist.

„Wir gewinnen wertvolle Erkenntnisse, wenn wir zum Beispiel an neu entwickelten Geräten, wie dem Dialysegerät 6008 die Usability von Anwendungsberatern aus Deutschland, Indien oder Australien testen können.“ Auch mit Virtual-Reality-Tests lässt sich die Bedienung von Geräten in Zukunft optimieren.

Bausteine des Fortschritts

In den Laboren und Testräumen in Schweinfurt sind die Geräte jederzeit verfügbar und nah wie nie zuvor an den Projektteams platziert. Software-Entwickler und Mechaniker arbeiten eng zusammen, unterstützt durch sogenannte Rapid-Prototyping-Verfahren, bei denen neue Komponenten am 3D-Drucker produziert und sofort am Produkt verbaut und getestet werden können.

In den „Electromagnetic Compatibility Labs“ werden Störsignale, die beispielsweise von Mobilfunkgeräten ausgehen und im mobilen Zeitalter immer weiter zunehmen, simuliert und analysiert. In den „Verification and Test Centers“ werden Baugruppen und Maschinen Langzeittests unterzogen, um die lange Betriebszeit und Lebensdauer der Geräte zu gewährleisten.

Fresenius Medical Care betreibt über 40 Produktionsstätten, stellt mehr als jede zweite Dialysemaschine auf der Welt her und führt jährlich rund 48 Millionen Dialysebehandlungen durch, und jeder dieser Patienten hat ganz individuelle Bedürfnisse an seine Behandlungen. Das Technologiezentrum wird die zentrale Schnittstelle sein – zwischen Kundenwünschen, Anwenderprioritäten, Entwicklung und Produktion. Für Innovationen in Serie.

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