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Vermeidung von Komplikationen

Um die gewählte Therapie möglichst lang durchzuführen, ist es wichtig, auf Hygiene zu achten.

Hier erfahren Sie, wie Sie Komplikationen durch Körperhygiene, das Verhalten zu Hause, Impfungen und die Pflege des Katheters (bei der Peritonealdialyse) oder des Gefäßzugangs (bei der Hämodialyse) vermeiden können.

Körperhygiene

Die Haut stellt eine natürliche Barriere gegen Mikroorganismen dar. Durch die Verwendung eines Shunts oder Katheters bei der Dialyse kommt es zu einer Unterbrechung der Barriere. Bei der Hämodialyse kümmert sich das Behandlungsteam entsprechend um den hygienischen Umgang mit dem Gefäßzugang, aber auch außerhalb der Dialyse ist es wichtig, die hygienischen Vorgaben einzuhalten. Achten Sie bei der Peritionealdialyse darauf, dass das An- und Abschließen des Katheters richtig ausgeführt wird, da sonst das Risiko einer Infektion erhöht ist.

Sie können selbst dazu beitragen, Infektionen und Komplikationen vorzubeugen. Halten Sie dafür die Hygienemaßnahmen ein.

Die häusliche Umgebung

Haben Sie sich für die Peritonealdialyse oder die Heimhämodialyse entschieden, führen Sie Ihre Dialyse zu Hause durch. Der Lagerort für Verbrauchsmaterialien bei Ihnen zu Hause muss bestimmte Anforderungen erfüllen. Beispielsweise sollte der Lagerort trocken und abschließbar sein und darf keinen größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt sein. Die Dialyse selbst sollten Sie an einem ungestörten Ort und unter angemessenen hygienischen Bedingungen durchführen können.

Achten Sie bei der PD und HHD besonders auf folgende Hygienemaßnahmen:

  • Desinfizieren Sie Ihre Hände vor der Dialyse.
  • Achten Sie darauf, dass Sie sich auf Ihre Dialyse konzentrieren können.
  • Bitten Sie andere Personen im Raum, auch grundlegende Hygienemaßnahmen zu befolgen.
  • Achten Sie darauf, dass während der Dialyse keine Haustiere im Raum sind.
  • Desinfizieren Sie nach jeder Dialyse die Geräte, Maschinen und sonstige Oberflächen.

Impfungen und Vermeidung von Infektionen

Patientinnen/Patienten mit chronischer Nierenerkrankung haben oft ein geschwächtes Immunsystem, was zu einem erhöhten Infektionsrisiko führt.

Impfungen können das Erkrankungs- und Ansteckungsrisiko deutlich reduzieren und Sie vor einer schweren Infektionskrankheit schützen. Bei einer Impfung werden unter anderem spezifische Antikörper produziert, welche die Reaktion Ihres Immunsystems verbessern.

Mehrere Impfempfehlungen gelten für die gesamte Bevölkerung und einige zusätzliche Impfempfehlungen sind speziell für Patientinnen/Patienten mit chronischer Nierenerkrankung. Besonders wichtig sind Impfungen gegen Covid 19, Influenza, Pneumokokken, Hepatitis B und Tetanus/Diphtherie.

Mögliche Komplikationen bei der Peritonealdialyse

Wie bei jeder medizinischen Therapie können bei der Peritonealdialyse (PD) Probleme auftreten. Es ist ratsam, dass Sie einige der möglichen Komplikationen kennen.

Ihr Behandlungsteam klärt Sie im Vorfeld des Therapiebeginns ausführlich über diese möglichen Probleme und Komplikationen auf. Wenn bei Ihnen ein PD-Katheter implantiert ist, achten Sie immer auf folgende Punkte:

  • Ist die Katheter-Austrittsstelle sauber und trocken?
  • Sind die Klemmen geschlossen und die Kappen aufgesetzt?

 

Es ist sehr wichtig, dass Sie die Katheter-Austrittsstelle vor jeder Dialyse nach den Anweisungen Ihres Behandlungsteams inspizieren. Halten Sie sich beim An- und Abschließen des Katheters genau an die Anweisungen Ihres Behandlungsteams. Achten Sie im Alltag darauf ihren Katheter gut zu schützen. Dies gilt insbesondere während der Körperpflege oder bei Haus- und Gartenarbeit.

Es gibt 2 häufige Arten von Infektionen bei der Peritonealdialyse:

  • Peritonitis: eine Infektion in der Bauchhöhle
  • Infektion an der Katheter-Austrittsstelle: eine Infektion der Haut um die Austrittsstelle Ihres PD-Katheters
     

Es ist sehr wichtig, dass die Infektionen frühzeitig erkannt werden. Besonders bei einer frühzeitigen Erkennung können die Infektionen meistens mit der richtigen Behandlung bekämpft werden. Es kann jedoch auch zu einigen sehr schwerwiegenden Infektionen kommen. In diesen Fällen kann es sein, dass Ihr Katheter entfernt werden muss oder Sie Ihre Therapie pausieren müssen.

Peritonitis wird durch Organismen verursacht, die in die Bauchhöhle gelangen. Die Infektion kann zu einer Unterbrechung der Therapie führen. Daher ist die Vorbeugung einer Peritonitis das oberste Ziel von Hygienemaßnahmen bei der Peritonealdialyse.

Durch folgende Maßnahmen können Sie Peritonitis verhindern:

  • Befolgen Sie die von Ihrem Behandlungsteam geschulten Hygienemaßnahmen.
  • Führen Sie den Beutelwechsel nach den Anweisungen durch.
     

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es zu einer Peritonitis kommen. Wenden Sie sich bitte sofort an Ihr Dialysezentrum, wenn Sie auch nur den geringsten Verdacht auf eine Peritonitis haben.

Achten Sie beim Verbands- und Beutelwechsel immer auf hygienisches Arbeiten. Das beinhaltet folgende Punkte:

  • Desinfektion des Behandlungstisches
  • Angemessene Händehygiene bei der Dialyse
  • Tragen einer Gesichtsmaske
  • Keine Haustiere im PD-Raum
  • Regelmäßige Verbandwechsel gemäß den Anweisungen Ihres Behandlungsteams
  • Angemessene Körperhygiene

 

Infektion der Katheteraustrittsstelle oder des Kathetertunnels

Es gibt eine Reihe von typischen Anzeichen, die auf eine Infektion an der Katheter-Austrittsstelle hinweisen:

  • Schwellungen
  • Rötungen
  • Spannungen
  • Schmerzen
  • Sekret oder Eiter
     

Eine Tunnelinfektion ist eine Infektion entlang des Kathetertunnels und tritt häufig zusammen mit einer Infektion an der Katheter-Austrittsstelle auf.

Folgende Anzeichen im Bereich des Kathertertunnels weisen auf eine Tunnelinfektion hin:

  • Schwellungen
  • Rötungen
  • Spannungen
  • Schmerzen


Wenden Sie sich bitte umgehend an Ihr Behandlungsteam, wenn Sie eine Veränderung an der Austrittstelle des Katheters bemerken.

Der vaskuläre Zugang bei der Hämodialyse

Wie bei jeder medizinischen Therapie, können bei der Hämodialyse Probleme auftreten. Diese können verschiedene Ursachen haben und entweder mit der Nierenerkrankung selbst oder mit der Dialyse zusammenhängen.

Da einige der Probleme zu langfristigen oder sogar lebensbedrohlichen Komplikationen führen können, ist es wichtig, diese Komplikationen zu vermeiden. Sie selbst spielen dabei eine entscheidende Rolle.

So können Sie Komplikationen vermeiden:

  • Führen Sie die Dialyse gemäß Ihrer Verschreibung durch und lassen Sie die Dialyse nicht ausfallen.
  • Achten Sie auf Infektionsprävention, wie z. B. eine gute Hygiene an Ihrem Shunt
  • Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Shunt auf Anzeichen von Infektionen oder anderen Problemen
  • Bei der Heimhämodialyse: Desinfizieren Sie Ihre Hämodialyse-Maschine wie empfohlen
  • Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt und Ihrem Behandlungsteam und rufen Sie bei Fragen oder Problemen an.
     

Es gibt 2 Arten von Gefäßzugängen für die Hämodialyse:

  • Dialyse-Shunt
  • Dialysekatheter

Ein AV-Shunt wird in der Regel durch einen chirurgischen Eingriff am weniger genutzten Arm erstellt. Durch den AV-Shunt wird eine Verbindung zwischen Arterie und Vene geschaffen. Die Verbindung sorgt für einen höheren Blutfluss in der Vene, sodass sich die Vene ausdehnt, was die regelmäßige Punktion erleichtert. Der Shunt braucht normalerweise 6 bis 8 Wochen, um zu verheilen, bevor er zur Punktion bereit ist. Diese Zugangsart wird für die HD bevorzugt, da sie in seltenen Fällen zu Komplikationen führt und gute klinische Ergebnisse liefert.

 

 

Ein Dialysekatheter ist ein Silikonschlauch, der in ein großes Blutgefäß eingebettet wird. Normalerweise wird hierfür die Jugularvene am unteren Ende des Halses genutzt. Dieses invasive Verfahren wird normalerweise unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Dialysekatheter kann temporär oder dauerhaft verwendet werden.

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